Der Jubel war groß, den die Volleyballerinnen der zweiten Damenmannschaft in der Nieder-Olmer Heinz-Kerz-Halle um 17.20 Uhr ausstießen. Und das zurecht: Ein Spiel, das denkbar schlecht begonnen hatte, konnte nach einer enormen Energieleistung noch gedreht werden.
Ganz schwacher Start
Bereits im ersten Satz wurde der Tabellenführer aus Gau-Algesheim auf den Boden der Tatsachen geholt – und das nicht gerade sanft. Wegen vieler Fehler bei Aufschlag und Abwehr lief man schon nach 10 Punkten der Zwei-Punkte-Führung der Spielgemeinschaft von Nieder-Olm und Schornsheim hinterher. Vor allem gegen die schwierigen Sprung-Flatteraufschläge von Außenangreiferin Schendik fand man kein Mittel, sodass beim 12:17 und dem späteren 17:22 der erste Satz bereits als verloren verbucht werden musste. Doch es kam noch dicker: Eben jene Schendik war weiter mit ihren Aufschlägen gefährlich und zwang Trainer Stephan Hassemer nach den ersten fünf Punkten zur Auszeit. Es folgte ein Satz voll Kampflosigkeit und Verzweiflung, der über Zwischenstände von 6:14 und 11:21 mit 13:25 ebenfalls verloren ging. War es wie in Osthofen, als man mit einer 0:3-Niederlage nach Hause geschickt wurde? Hassemer nutzte die zweite Wechselpause um seinen Spielerinnen Mut zuzusprechen. Weniger verbissen und mit mehr Spaß solle man spielen. Vor allem Kapitänin Zoé Bach schaffte es, dass sich die Mannschaft mehr gegenseitig anfeuerte und so mit viel Verve und Zuversicht den dritten Satz begann. Dieser startete sehr ausgeglichen, keine Mannschaft konnte sich mit mehr als drei Punkten absetzen. Erst eine Serie von sechs Aufschlägen der Gau-Algesheimer Mittelangreiferin Marie Ecarius sorgte für eine 12:6-Führung – und für fröhliche Gesichter. Die Gau-Algesheimerinnen ließen nicht locker, machten, unterstützt von mehreren Müttern und ihrem Trainer, viel Stimmung und erkämpften sich ein deutliches 25:15.
Spiel gedreht
Bezeichnend dafür, dass das Pendel umschlug, war der Aufschlagfehler der starken Nieder-Olmerin Schendik zum 1:1. Gau-Algesheim knüpfte nahtlos an die Leistung des dritten Satzes an und errang mit einem 25:20 den Ausgleich nach Sätzen. Der fünfte Satz musste die Entscheidung bringen – und dieser hatte es nochmal in sich. Gleich den ersten Aufschlag nahm man Schendik nun ab und Zoé Bach führte Gau-Algesheim mit ihren Aufschlägen zu einer 5:0-Führung. Beim Stand von 8:4 wurden die Seiten gewechselt – und so auch die Siegerstraße. Denn wenige Ballpunkte später sahen sich die Spielerinnen des TVGA mit 8:9 im Rückstand. Großen Anteil daran hatte die heimische Herrenmannschaft, die das Team aus Schornsheim/Nieder-Olm lautstark anfeuerte. Beim 13:13 erreichte das Spiel seinen absoluten Höhepunkt. Nun schalteten sich auch die angereiste Herrenmannschaft aus Gau-Algesheim ein, indem man die Halle mit dem durchdringenden Rhythmus eines bekannten Songs von Scooter erfüllte. Ob man es aber ihnen verdanken sollte, dass die folgenden Punkte zum 15:13 für sich verbucht werden konnten, ist sicher unangebracht. Aber vielleicht war es eines von mehreren Zünglein an der Waage, dass sich Gau-Algesheim nach einer Stunde und 55 Minuten als Sieger feiern durfte.
Endspurt in Richtung Meisterschaft & Aufstieg
Mit diesem 3:2 nach Sätzen musste ein Punkt im Kampf um die Meisterschaft abgegeben werden. Den hatten sich die Spielerinnen von Schornsheim/Nieder-Olm aber auch redlich verdient. Mit einer enormen Leistungssteigerung schaffte es Titelanwärter Gau-Algesheim, das Spiel nach einem 0:2-Satzrückstand zu drehen und damit zwei weitere wertvolle Punkte in Richtung Meisterschaft und dem damit verbundenen Aufstieg in die Bezirksklasse ihrem Konto hinzuzufügen. Weitere sollen am Samstag, den 12.3 um 13 Uhr in der Schloss-Ardeck-Sporthalle in Gau-Algesheim, beim letzten Heimspieltag gegen den MTV Bad Kreuznach folgen.